[.:.War Of Change.:.]

Er war wohl der einzige der ihr jetzt noch so nah kommen durfte. Bei dem sie keine Angst haben würde. Er hatte sie also an sich gedrückt und meinte das ihr nichts mehr passieren würde. Kurz darauf stand er auf und verschwand ins Gebäude. Was hatte er vor? Sie sah ihm nach, stand einfach nur da ehe sie dann den Rauch wahr nahm. Kurz darauf liefen einigen aus dem Gebäude. Was passierte hier?! Das Mädchen stand einfach nur da, nicht fähig klar zu denken. Noch viel zu mitgenommen von der Gesamtsituation. "Seki-kun~", seinen Namen aus zu sprechen bekam sie besser hin. Ihre Stimme klang dabei wieder fester. Aber was genau sollte das werden? Mit unsicheren Schritten ging sie einige Meter auf das Gebäude zu. Sie ging wie in Trance, ignorierte die anderen vollkommen.

Umso näher sie kam umso mehr sah sie tote. Bis sie plötzlich einen Schrei wahr nahm. Das war Seki! Was tat er da? Ihre Frage wurde beantwortet als plötzlich Federn durch die Luft flogen, gemischt mit einigen teilen von den Wänden oder ähnlichem. San verstand nur langsam was hier gerade passierte, während die meisten anderen Engel begannen zu flüchten, ging sie weiter rein. Sicherlich wollte sie hier auch weg, aber sie würde nicht ohne Seki gehen! Also wollte sie ihm folgen. Sie wollte ihn nicht alleine lassen. Immerhin wollten die beiden doch gemeinsam in die Freiheit. Ihr Bruder kam ihr entgegen und zog sie wieder ein Stück weiter mit raus. San versuchte sich los zu reißen, doch sein Griff war stärker. Das Mädchen begann zu weinen, zu schreien. Immer wieder rief sie nach Seki. Sie wollte nicht ohne ihn gehen, aber ihr Bruder schien das anders zu sehen.

Ihre schreie wurden erhört und so hatte Seki ihr selbst auf die Distanz helfen können. Ihr Bruder hatte sie gezwungenermaßen los gelassen. Während San in das Chaos lief, war der rest damit beschäftigt weg zu laufen. Sie stoppte erst als sie einen bestimmten Engel wieder erkannte. Wie erstarrt blieb sie stehen. Doch es kam anders als sie es zu Anfang dachte. Seki machte recht kurzen Prozess. Doch scheinbar hatte er noch nicht genug. Seine Flügel hatten sich schwarz gefärbt und San wusste instinktiv was sie zu tun hatte. sie breitete ihre eigenen Schwingen aus und flog direkt auf den älteren zu. Bei ihm angekommen hatte sie ihn direkt umarmt, hatte ihre weißen Schwingen schützend - soweit es möglich war - um die beiden gelegt und flüsterte: "Es ist vorbei ... Seki-kun, es ist alles gut ... Du kannst jetzt aufhören"

Nein, sie war sich nciht sicher ob sie ihn hätte beruhigen können. Es hätte genau so gut sein können das er sie nun angegriffen hätte. Aber davor hatte San keine Angst. Sie vertraute ihm. Und selbst wenn er sie angegriffen hätte, dann hätte ihr Leben doch so wieso keinen Sinn mehr gehabt, also hätte er sie dann auch einfach töten können. Aber Seki griff sie nicht an. ganz im gegenteil, er hatte sich wieder beruhigt. Die dunkler Energie verschwand und seine Flügel auch wieder. Kurz darauf sackte er ins ich zusammen und San ging mit runter und setzte sich neben ihn. Sie versuchte ihn so weit es ging zu stützen. "Das war eine unheimliche Kraft ... aber du hast uns damit die Freiheit geschenkt", sprach sie nun und sah zu dem älteren. Auf ihren Lippen befand sich ein Lächeln und es schien als wäre sie auch aus ihrer Trance wieder aufgewacht. "Danke", nach diesem einen Wort drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange auf.

Sie hatte sich nicht nur zu ihm mit auf den Boden gesetzt, sondern auch hatte San ihn umarmt. Auch wenn sie die jüngere war, so würde man das Momentan nicht unbedingt denken. Aber wer sah da schon so genau hin? Sie hielt ihn einfach nur fest. In dem Moment dachte sie an gar nichts. Sie war einfach nur um Seki besorgt. Nicht mal wie es nun weiter gehen sollte wusste sie, aber das schien auch nicht wichtig. Denn plötzlich erklang eine Stimme aus dem Himmel. Sie sagte das Seki seine Strafe der Fall sein würde und ehe sie sich versah verschwand der andere. In dem einen Moment hatte sie ihn noch ganz dicht an sich gedrückt und ihm nächsten war er weg. "Nei....Nei....Nein.... Nein..... Nein.....", flüsterte sie immer wieder. In ihrem inneren Schmerzte es, in ihren Augen bildeten sich Tränen und das Mädchen hatte das Gefühl vor Schmerz keine Luft mehr zu bekommen. Kurz darauf brach sie in Tränen aus, ehe sie anfing zu schreien. "DAS KÖNNT IHR NICHT MACHEN! DAS IST NICHT FAIR! GEBT IHN MIR WIEDER! BRINGT IHN MIR ZURÜCK!", sie schrie in den Himmel und hoffte das Seki einfach wieder auftauchen würde. Doch das tat er nicht. Sie schrie und weinte sich die Seele aus dem Leib, bis sie in den Trümmern einschlief. Um sie herum die Leichen, die anderen die überlebt hatten waren geflohen. Ein wahrlich trauriges Bild, welches sich dort bot.

Seit 3 Jahren lebte das Mädchen nun schon auf der Straße. Sie sprach wenig mit Fremden und seit sie die Hölle aka die Sekte hinter sich gelassen hatte, ist sie zu einer jungen Frau herangewachsen. San war von einer Hölle in die nächste gelaufen und erst als sie sich auf der Straße wieder fand, konnte sie von sich behaupten das sie zu sich selbst fand. Es war definitiv nicht einfach gewesen und oftmals wusste sie nicht wie sie überleben sollte, doch San war eine Kämpfernatur, denn in ihr lebte die Hoffnung das ihr bester Freund noch irgendwo auf dieser Welt herum reiste. Und das sie ihn irgendwann finden würde. Sie hatte nicht all die Jahre überlebt um einfach auf zu geben. Nachdem man ihr all den Glauben in andere Wesen genommen hatte, entschied sie für sich sein zu wollen. Und so war sie meistens Nachts los gestreift. Jedoch heute, war es anders. Sie konnte am Tag nicht schlafen, so wie sonst. Also hatte sie sich auf den Weg gemacht um sich mal ein wenig um zu sehen. Vielleicht würde sie ja etwas interessantes finden. Etwas das ihr weiter half. So fand sie sich schließlich in einem Laden wieder, unwissend was kurz darauf passieren sollte....

Alle die schönen Sachen ... Was würde sie sich wohl zu erst kaufen, wenn sie es sich leisten könnte? Ob sie es schaffen würde hier in der Nacht ein zu brechen? Sie hatte gerade damit begonnen sich genauer um zu sehen, um mögliche Sicherheitskameras aus zu machen als es dunkler wurde. Zunächst konnte sie nicht viel erkennen, doch als die Fremde Person begann damit Befehle zu erteilen, erstarrte die junge Frau. Sie kannte diese Stimme. Sie hörte sich genau so an wie die von Seki. Nur eben älter. Einige Sekunden starrte sie nur in die Leere, bis sie sich wieder beisammen hatte. Sie war es gewohnt sich in der Dunkelheit zu bewegen und so tat sie es eben auch jetzt. Es war nicht die selbe Dunkelheit wie die der Nacht, aber sie war da nicht sonderlich wählerisch. So schaffte sie es sich dem Fremden zu nähern, bis sie ca 3 Meter vor ihm stehen blieb. Dieser Mann ... er sah ihm zum verwechseln ähnlich. Sie hatte selbst die Tatsache ausgeblendet das der Fremde sie nun einfach erschießen konnte. Auch wenn San mit ihrem Katana gut war, so würde sie nicht gegen einen Fernkämpfer dieser Art ankommen. "S-S-Seki-kun~", stotterte sie flüsternd seinen Namen, ohne zu wissen das er es wirklich war.

War er es vielleicht doch? Konnte das sein? Aber wie...? Und warum...? Die braunen Augen waren in die Dunkelheit gerichtet und für jedes normale Wesen, war es vermutlich schwer genug die Hand vor den Augen zu sehen. Doch San brauchte nichts sehen um zu wissen wo sie hin musste. Kurz darauf schien alles vorbei zu sein. Die Dunkelheit verschwand, die roten Augen waren weg und am Himmel sah man schwarze Schwingen. San zögerte keinen Moment und war aus dem Laden gelaufen, breitete ihre eigenen gräulichen und verletzten Schwingen aus und flog ihm nach. Zugegeben, es war nicht einfach. Vor allem weil ihre Flügel noch von der letzten Auseinandersetzung schmerzten, in welcher ihr Gegner tatsächlich auf die Idee kam ihr einfach ein paar Federn raus reißen zu müssen. Doch sie hatte den Willen. Sie würde nicht einfach aufhören. Denn was wenn er das wirklich war? Was wenn ihre Suche hier endete? Gab es für sie endlich neue Hoffnung? Auch die teilweise dreckigen und Klamotten waren ihr in diesem Moment egal. Sie war viel zu sehr darauf konzentriert dem anderen zu folgen. Sie musste ihn irgendwie einholen, musste mit ihm Kontakt aufnehmen. Irgendwie musste sie doch an Gewissheit kommen.

Er war definitiv nicht dumm und so hatte sie auch schon recht bald mit der Krähe zu kämpfen. Sie hatte versucht sich weiterhin auf den anderen zu konzentrieren, doch es fiel ihr nach und nach immer schwerer. Irgendwann war er aus ihrem Sichtfeld verschwunden und sie ärgerte sich. Doch es gab keinen Grund um auf zu geben. Denn sie wusste ja noch wo sich die Krähe befand. Also hatte sie versucht sich an diese zu wenden. Es dauerte eine halbe Ewigkeit ehe die Krähe überhaupt auf die Idee kam den scheinbar richtigen Weg ein zu schlagen und nachdem sie das getan hatte verschwand sie einfach in einem Loch. Da würde San nicht durchpassen. "Verdammt!", fluchte der Engel. Irgendwo musste es doch eine Art Eingang geben. Doch bis sie den gefunden hatte, würde sie die Spur verloren haben. Zu allem Überfluss begann es auch noch zu stürmen. Es war aktuell Winter, einer der härtesten den sie je erlebt hatte. Es begann zu Hageln, zu schneien und der Wind ließ es noch kühler erscheinen als es eh schon war. Und sie stand dort. Hatte nichts, nicht mal mehr eine Spur. An ihrem Versteck, hätte sie wenigstens etwas Schutz finden können. Aber hier?! "Das ist nicht fair ....", flüsterte sie sich selbst zu als sie begann auf und ab zu laufen. Sie musste in Bewegung bleiben, wenn sie dem Tod entrinnen wollte.  Doch die letzten Tage forderten ihr Tribut. Der Kampf am Vortag, das wenige Essen ... Ihre Kraftreserven waren aufgebraucht. Und so fiel ihr bald schon das einfache hin und her gehen schwer. Der Schnee blieb auf dem Boden liegen so kühl war es. Nach einigen Stunden hielten ihre Beine sie nicht mehr. Sie plumpste in den Schnee, kippte zur Seite und blieb einfach dort liegen. Sollte das ihr Ende sein? Ihr war so bitterlich Kalt, ihr Körper so schwer und doch hielt sie etwas am Leben. Die Hoffnung Seki wieder gefunden zu haben. Sie musste nur die Spur wieder finden .... Ihre Augen wurden schwerer, doch sie zwang sich dazu nicht ein zu schlafen.

Einfach ein zu schlafen klang in diesem Moment sehr verlockend. Doch noch besaß die junge Frau genügend Willenskraft. Sie wollte nicht aufgeben. Nicht nachdem sie ihrem Ziel so nah schien. Es hatte viele andere Tage oder Nächte gegeben, an denen sie hätte aufgeben können. Aber sie hatte es nie getan. Die ganze Zeit die Hoffnung in sich tragend, würde sie auch jetzt nicht aufgeben. Seit 3 Jahren lebte sie nun auf der Straße und das hatte deutliche spuren hinterlassen. Am auffälligsten waren wohl ihre Haare, welche ungewöhnlich lang erschienen und keinen richtigen Schnitt besaßen. Als wenn ich jetzt einfach aufgeben würde. Ich kann jetzt gar nicht aufgeben. Ganz bestimmt nicht. Als wäre ich so dumm und würde jetzt einfach weg sterben. Pff. Das hat sich das Schicksal wohl so gedacht ... aber nicht mit mir!, versuchte sie sich selbst wach zu halten. Nach einiger Zeit nahm sie jemanden in der nähe wahr. Doch San war zu schwach um sich nun um zu drehen, nur ihre Augen versuchten in die Richtung zu blicken. "Se-Seki-kun", ihre Stimme gebrochen, schwach, jedoch mit Hoffnung gefüllt. Was sie tun würde wenn er es nicht wäre? Nun, dann wäre sie so oder so dem Tode geweiht, denn wer würde schon einer Fremden helfen wollen die einen verfolgt hat?!

Sie spürte wie man sie langsam anhob. Zuvor eine Stimme. Das war doch seine Stimme! Oder irrte sie sich? Er klang wie Seki … nur etwas älter. Er musste es einfach sein … Sie durfte sich einfach nicht irren. Das ging nicht. Das würde ihr vermutlich die letzte Hoffnung nehmen, welche sie noch in sich besaß. Es wurde wärmer, das spürte sie. Wo sie genau waren konnte sie nicht ausmachen. Denn ihr Körper war kühl, zu kühl. Ihre Sicht nur verschwommen und ihr allgemeiner Zustand nicht besonders gut. Doch sie konnte wahr nehmen das es unter ihr weich wurde, als er sie abgelegt hatte. Auch seine Worte drangen nur schwach zu ihr durch, stattdessen lächelte sie geschwächt. „Ich hab … dich gefun-den“, flüsterte sie und streckte die Hand nach ihm aus, ehe diese einfach wieder hinab fiel. Ihre Atmung war noch immer flach. „Normales Leben? Pff.“, antwortete sie geschwächt. Nein ihr Leben war nicht normal. Sie schloss kurz die Augen, realisierte erst langsam nach und nach das sie ihn gefunden hatte. Als sie ihre Augen wieder öffnete funkelten diese. Sie hatte Tränen in den Augen. „Ich bin so glücklich ...“, flüsterte sie. Sie konnte es gar nicht in Worte fassen wie froh sie war ihn endlich wieder zu sehen. So lange hatte sie sich nach ihm gesehnt … so lange hatte sie gehofft. So viel Zeit war vergangen.... Sie durfte ihm jetzt nur nicht einfach weg sterben. Aber das sollte sie doch hinbekommen, oder?!

Es wäre einfacher gewesen wenn sie ihm nicht gefolgt wäre? Nein, das wäre es eben nicht. Es war nie einfach und sie hatte sich noch lange nicht daran gewöhnt. Selbstverständlich hatte er recht, sie hätte hier sterben können. Doch das wäre es ihr Wert gewesen. Denn diese Risikoreiche Aktion hatte ihr etwas zurück geben können, von dem sie geglaubt hatte es für immer verloren zu haben. Seki. Er wollte das sie sich ausruhte, da die Kälte nicht gut für sie war. Tatsächlich war sie kälter als ein Mensch eigentlich sein sollte. Das war nicht gut, aber sie hatte neue Hoffnung. Sie hatte einen Grund weswegen sie überleben wollte. Also würde San dies auch tun! Der ältere hatte sich ebenfalls hingelegt, deckte sie zu und San drehte sich erschöpft zu ihm um. Jede Bewegung tat ihr weh, schmerzte im ganzen Körper. Sie lächelte ihn schwach an, ehe sie sich an ihn heran kuscheln und auch direkt einschlief. Körperwärme war eben die beste wärme. So würde sie sicherlich nicht erfrieren können. Ihre Atmung ging zuerst nur ganz langsam, ganz flach. Doch mit der Zeit wurde sie wieder 'lebhafter' und auch ihre Körpertemperatur stieg langsam wieder nach oben.